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Lohnt sich die Dämmung der obersten Geschossdecke? - Februar Update

Nach der Analyse des Gasbedarfs der Monate Oktober-Dezember erweitere ich die Betrachtung um die Monate Januar und Februar 2023.

Stichprobe Oktober bis Februar

Seit 2019 protokolliere ich den Gasbedarf des Hauses auf Monatsbasis. Jetzt im März kann ich daher sinnvoll die Zeit Oktober-Februar mit den Vorjahren vergleichen:

SaisonGasbedarf ∑Oct-Feb
2019/202016994Wh
2020/202118589Wh
2021/202215975Wh
2022/20238946Wh

Für die Saisons 2019/2020-2022/2023 ergibt sich ein Durchschnittswert von 17168kWh für die fünf Monate. Die 8946Wh der Saison 2022/2023 sind damit 52,11% des Vorjahreswertes - oder eine Reduzierung von 47,89%. Dies übertrifft weiterhin die Reduzierung von 30-40% aus meiner Heizlastberechnung deutlich, liegt aber 3 Prozentpunkte unter den Werten die ich für den Zeitraum Oktober-Dezember ermittelt hatte.

Ein detaillierterer Vergleich

Erneut sollen im Folgenden die Monatsdurchschnittstemperaturen in Relation zum Gasverbrauch gesetzt werden, um saisonale Effekte (“warmer Winter” / “kalter Winter”) auszuschließen. Die Visualisierung zeigt sehr eindrücklich, dass die erhebliche Reduzierung des Heizwärmebedarfs nicht auf wärmere Außentemperaturen zurückzuführen ist.

Heizwärmebedarf in den Jahren 2019-2023

Ein Heizwärme-Modell für mein Haus

Unten stehende Grafik zeigt ein Heizwärmemodell des Hauses vor- und nach der Dämmung:

  • In blauen Punkten ist der jeweilige Heizwärmebedarf im ungedämmten Zustand bei einer gegebenen Monatsdurchschnittstemperatur aufgezeigt
  • In roten Kreuzen ist der Heizwärmebedarf im gedämmten Zustand aufgezeigt
  • Die gepunkteten Linien stellen die dazugehörigen Regressionsmodelle dar
Heizwärmebedarf nach Monatsaußentemperatur

Auch in diesem Chart ist deutlich zu erkennen, dass der Heizwärmebedarf erheblich geringer ist. Je geringer die Außentemperatur, desto höher die Einsparung - die Graphen laufen erkennbar nach links auseinander.

Erste Beobachtung: Der Januar ist mit 2324kwh bei 5,2°C Außentemperatur ein deutlicher Ausreißer. Laut Modell hätte der Heizwärmebedarf bei der Durchschnittstemperatur bei etwa 2009kwh liegen müssen - eine Abweichung von rund 10%. Eine mögliche Erklärung wären die verhältnismäßig geringen Sonnenscheinstunden im Januar (53% vom langjährigen Mittel). Der R-Wert des Modells liegt in Folge des Ausreißers bei “nur” noch bei 0,93.

Zweite Beobachtung:: Der Basisverbrauch des Gebäudes bei 1°C Durchschnittstemperatur ist lt. Modell von 4028kwh (Monate Oct-Dez) auf 4261kwh (Oct-Feb) gestiegen. Dafür verläuft die Kurve noch etwas flacher als im vorherigen Modell (-1366ln(x) vs -1290ln(x)).

Weitere Beobachtungen finden sich im Beitrag Lohnt sich die Dämmung der obersten Geschossdecke.

Fazit: Dämmung

Wie schon eingangs erwähnt, sieht es derzeit danach aus, dass die Dämmung eine Einsparung von etwa 47% im Vergleich zum Vorjahr ermöglicht. Gerade auch im anfänglich sehr kalten Dezember hat sich das bestätigt. Die Dämmung der obersten Geschossdecke dürfte sich bei Gaspreisen von derzeit 0,12ct/kWh nichtsdestotrotz nach etwa 5 Jahren amortisieren.

Detailliertere Überlegungen

Weitere Analysen finden sich im ursprünglichen Beitrag Lohnt sich die Dämmung der obersten Geschossdecke.